Schloss Slovenska Bistrica
Seit 1996 ist das Schloss Bistrica Sitz des Kulturinstituts Slovenska Bistrica. Am Institut beschäftigen wir uns mit Museums- und Ausstellungstätigkeiten, kümmern uns um die Restaurierung und Erhaltung von Natur- und Kulturdenkmälern, organisieren kulturelle und andere öffentliche Veranstaltungen, führen pädagogische und publizistische Aktivitäten durch und arbeiten mit touristischen und anderen Kulturakteuren zusammen.
Geschichte
Das Schloss, ursprünglich ein Hof, wurde 1227 als Sitz der Pfarre Pohorje erwähnt, später war es der Sitz des Landesgerichtes. Die ersten bekannten Besitzer dieses Gebietes waren die Spanheims, auf die die Babenberger folgten. Nach ihrem Erlöschen erlangte 1261 der tschechische König Ottokar II. Přemysl diese Gebiete. 1267 begann schließlich die Herrschaft der Habsburger.
Das Schloss wurde 1313 zum ersten Mal als Burg erwähnt, die aber 1384 niederbrannte. Das neue Gebäude musste zahlreiche Belagerungen durchstehen (Ungarn, Baumkirchners Belagerung, Türkeneinfälle). Unter den zahlreichen Verwaltern befanden sich auch die Grafen von Cilli. 1587 ging das Schloss ins Privateigentum über. Der erste Privateigentümer des Schlosses war die Familie Vetter (später erhielt sie den Adelstitel von der Lillie). Zwischen den Jahren 1590 und 1623 und 1651 entschied sich die Familie für einen Ausbau und die Erneuerung des Schlosses. Das Schlossinnere erhielt einen trapezförmigen Grundriss mit einem Innenhof und vier Türmen sowie einem toskanischen Säulengang auf zwei Ebenen entlang des südlichen Gebäudetrakts.
Andere Eigentümer des Schlosses waren vor 1681 noch die Grafen Wildenstein. Diese Adeligen haben neben dem Schloss auch einen neuen Garten nach französischem Vorbild eingerichtet (die 200 m lange "berühmte" Hainbuchen-Allee). Nach diesem Konzept fügen sich Natur, fließendes Wasser und Plastiken den Vorstellungen des Gestalters.
Die letzten und wichtigsten Eigentümer des Schlosses waren die Grafen Attems. Ignac Marija Attems erwarb 1717 das Schloss von Slovenska Bistrica vom Janez Jo¸ef Wildenstein und führte bis 1721 verschiedene Adaptionen durch. An den Westflügel wurde ein Treppenhaus angebaut, im Ostflügel wurde mit der Verbindung von zwei Etagen der Rittersaal geschaffen. Alle Fresken im Schloss (Rittersaal, Schlosskapelle, Treppenhaus) wurden vom Schloss-Freskomaler der Attems Familie, Franz Ignaty Flurer geschaffen. Diese Fresken sind das umfassendste und beste Werk von Flurer und gleichzeitig die einzigen unterzeichneten und datierten Fresken in slowenischen Schlössern der Familie Attems. Sie stehen Sinnbildlich für das hochbarocke Ideal des illusionistischen Raumes.
Ausstellungen
Weil das Schloss Slovenska Bistrica und der Schlossgarten nach dem Zweiten Weltkrieg nicht entsprechend gepflegt wurden (im Schloss befanden sich unter anderem auch eine Kaserne und später Sozialwohnungen), verfiel das Schloss bis 1985. Private Interessen und zahlreiche Umbaumaßnahmen im Inneren versetzten dem Schloss einen schweren Schlag. Mit 1985 begannen systematische und seitens des slowenischen Amtes zum Schutz des Natur- und Kulturerbes fachmännisch geführte Renovierungsarbeiten. Weil sich von der ehemaligen Einrichtung des Schlosses fast nichts erhielt, wurden in den renovierten Räumlichkeiten zuerst Ausstellungen organisiert. Somit fanden neue Inhalte ihren Weg zurück ins Schloss und hauchten ihm neues Leben ein.
Zurzeit können auf dem Schloss folgende Dauerausstellungen und Räumlichkeiten besichtigt werden:
- Fresken von Franz Ignac Flurer (Rittersaal, Treppenhaus, Schlosskapelle)
- Galerie Grad (wechselnde Ausstellungen)
- Mittelalterlicher "Turm von Grasl" (temporäre Ausstellungen)
- Vinothek mit ausgestelltem Glashüttenglas
- Römerstraße Celeia–Poetovio
- Arkos ethnologische Sammlung
- Gedenkzimmer des Schriftstellers Anton Ingoli¹
- Zimmer von Dr. Zora Jan¸ekovi¹
- Ausstellung über die Arbeit und das Leben von Jo¸e Toma¸i¹ mit altem Klassenzimmer
- Minerale aus den Gemeinden Slovenska Bistrica, Makole und Polj¹ane
- Zimmer der Feldzeichen mit Dokumenten über ausgewiesene Personen
- Pajtlers Sammlung von Fossilien und Mineralen
- Sammlung von Gebetsbüchern und sakraler Dokumente
- Petroleumlampen durch die Zeit
- Puppen in Trachten aus aller Welt
- Archäologische Ausstellung in der Burganlage von An¹nik
Mehr Informationen finden Sie
hier.
Schlosspark
Der Schlossgarten als Denkmal der geformter Natur entstand in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Das ursprüngliche geometrische Konzept des Gartens verschwand mit der Zeit; nur die zentrale Achse mit einer Hainbuchen-Allee konnte sich erhalten, währenddessen wurden alle anderen Gartenflächen im freien Landschaftsstil umgestaltet. Nach französischen Vorbildern wurde der Garten von den Grafen Vetter gepflanzt. Später wurde dieser noch von den Familien Wildenstein und Attems verschönert. Er dehnte sich in die Breite 85 m und in die Länge 240 m aus. Bis heute hat sich jedoch nicht einmal ein Viertel des Gartens erhalten. Die freistehenden Plastiken von Merkur und Herkules und Brustplastiken der Vier Jahreszeiten aus dem Ende des 17. Jahrhunderts sind heute im Schloss Slovenska Bistrica untergebracht. Im Umfeld des ehemaligen Gartens befinden sich heute: ein Gesundheitszentrum, eine Grundschule, eine Sporthalle und eine neue Straßenanbindung.
Kontakt & Info
Schloss Slovenska Bistrica
Grajska ulica 11
SI 2310 Slovenska Bistrica
Tel: +386 2 8055355 (Mateja Lešnik) und
+386 2 8055350 (Tajništvo)
tajnistvo@zavod-ksb.si
www.zavod-ksb.si
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: von 9:00 - 17:00Uhr,
Samstag: von 11:00 - 15:00Uhr.
Sonntag, Montag und Feiertags geschlossen (Ausnahme: 8. Februar, am Slowenischen Kulturfeiertag, von 11:00 und 15:00Uhr geöffnet)!
Geführte Besichtigungen nach Voranmeldung auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich!
Anlaufstelle für Führungen: Tel.: +386 (0)2 805 53 56,
vodniki@zavod-ksb.si.
Karte
Schloss Slovenska Bistrica
(Slowenische Steiermark)